Bombenfund

21.08.2012 – 07:30 Uhr Grolandstraße

Zu einem Einsatz der besonderen Art wurde die Feuerwehr Katzwang am Dienstag, den 21.08.2012 in den Morgenstunden alarmiert.
Am Vortag wurde in einem Baugebiet in der Grolandstraße eine Fliegerbombe bei Tiefbauarbeiten ans Tageslicht befördert.
Umgehend wurden Rettungskräfte und Polizeieinheiten am Montag, den 20.08. gegen 13:15 Uhr alarmiert.
Das Baustellenareal wurde durch die Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei sofort geräumt und das Gebiet abgesperrt.
Nachdem der Kampfmittelräumdienst die Bombe inspiziert hatte war klar, dass es sich um eine 250 KG US-Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg handelt und diese vor Ort entschärft werden muss. Die Sprengmeister hatten zusätzlich die Auflage erteilt, dass das Gebiet in einem Umkreis von 300 Meter um die Bombe vor der Entschärfung geräumt werden muss. Es waren in diesem Gebiet etwa 3800 gemeldete Bewohner von der Räumung betroffen.
Es wurde der Koordinierungsfall durch die Stadt ausgelöst. Dies bedeutet, dass bei besonderen Einsatzlagen verschiedene Vertreter der Hilfsorganisationen, der Polizei, der Stadtführung (in der Regel Bürgermeister oder seine Vertreter) und verschiedene Ämter und Behörden zusammenkommen und das weitere Vorgehen besprechen und koordinieren.
Aufgrund der besonderen Objekte in dem genannten Umkreis (ein Alten- & Pflegeheim, Studentenwohnanlage und noch einige Andere) wurde entschieden, dass die Evakuierung der betroffenen Bezirke um 9 Uhr begonnen wird und gegen 12 Uhr beendet sein soll, damit direkt im Anschluss mit der Entschärfung begonnen werden kann.
Am Abend des 20.08. wurde unser stellvertretender Kommandant telefonisch von der Berufsfeuerwehr informiert, dass eine Gruppe mit einem LF für die Evakuierung am Dienstag benötigt wird. Rasch konnte eine Gruppe zusammengestellt werden. Gegen 7:30 Uhr trafen sich die Kameraden am Gerätehaus, um sich gegen 8:30 Uhr am Bereitstellungsraum am Koberger Platz einzufinden.
Durch die Einsatzleitung wurden die Kräfte Feuerwehren aus Boxdorf, Großgründlach, Buchenbühl, Moorenbrunn, Laufamholz, Gartenstadt, Werderau und Katzwang sowie die des THW auf die Einsatzabschnitte eingeteilt und das Vorgehen erläutert. Die Katzwanger Wehrleute bekamen zusammen mit der FF Moorenbrunn den Einsatzabschnitt zwischen der Rollnerstraße und Kreulstraße zugeteilt. Den Kräften der Feuerwehr wurden zusätzlich noch Kräfte der Polizei zugeteilt. Die Aufgabe war es sämtliche Gebäude im Abschnitt zu räumen, dies nochmals zu überprüfen und dann die geräumten Gebäude mit Flatterbändern zu kennzeichnen. Nicht gehfähige Bewohner wurden durch den Rettungsdienst evakuiert und in eine Notunterkunft verbracht.
Viele Anwohner konnten trotz intensiver Klingel- und Klopfzeichen aber nicht angetroffen werden, da diese im Urlaub waren, ihrer Arbeit nachgingen oder die Anwohner im Vorfeld ihre Wohnungen oder Häuser verlassen haben.
In einigen wenigen Fällen mussten Wohnungstüren gewaltsam durch Feuerwehr und Polizei geöffnet werden, wenn der Verdacht bestand, dass sich noch Personen oder Tiere in der Wohnung aufhielten und diese trotz Klingeln und Klopfen nicht öffneten.
Gegen 11:30 Uhr war der uns zugeteilte Abschnitt vollständig geräumt und es konnte dem Einsatzleiter Vollzug gemeldet werden.
Um 12:30 Uhr etwa war das gesamte Gebiet, ohne größere Vorkommnisse, geräumt und gegen 13:30 Uhr konnte mit der Entschärfung begonnen werden.
Zwischenzeitlich konnten sich die Kameraden, bei Temperaturen um 35°C, am Verpflegungsstand der FF Werderau mit Kaltgetränken abkühlen und sich mit einer kleinen Mahlzeit stärken.
Als gegen 13:30 Uhr die Entschärfung begann, mussten vorher auch die Einsatzkräfte das Sperrgebiet verlassen.
Gegen 13:45 Uhr kam über Funk die Meldung, dass die Bombe erfolgreich entschärft wurde und die Sperrung der betroffenen Straßenzüge und Gebäude aufgehoben wird. Nun konnten die Kräfte der Feuerwehr die Einsatzstelle verlassen.
Durch den Rettungsdienst, der Polizei sowie der Nürnberger Verkehrsbetriebe wurden die evakuierten Personen wieder in ihre Wohnungen bzw. in die Wohnheime zurückgeführt. Die Katzwanger Mannschaft war dann gegen 15 Uhr wieder im Gerätehaus.